Aus der Vereinsgeschichte des ASV Walldorf
Wie alles begann:
Während es in Walldorf und Mörfelden (heute Mörfelden-Walldorf) keine Möglichkeiten zum Angeln gab, gingen doch einige seiner Bürger diesem Hobby nach. So wie Friedel Schmidt, der mit seinem Freunden am Rhein angelte und dabei einen Angler beobachtete, vom dem er wusste, dass dieser auch in Walldorf wohnte. Dieser fing so viele Fische, die er übrigens beim Heimtransport mit dem Fahrrad wieder alle verlor, dass Friedel beschloss ihn anzusprechen.
In diesem Gespräch wurden die Namen von weiteren heimischen Anglern bekannt, so Heinrich Cezanne, Fred Albert (verstorben 1993), Philip Schmitt (verstorben 1986), Horst Friebe und Werner Schneider.
Kurzum, man beschloss ein Zusammentreffen welches dann am 09.03.1962 im Gasthaus „zum Löwen“ (heute Hotel zum Löwen) in Walldorf stattfand. Horst Friebe erzählte von der Möglichkeit den Apfelbach zu pachten. Der Hinweis kam von Förster Steinhäuser, welcher wusste, das die Grube Messel diesen abgeben wollte.
Der Apfelbach (Abfallbach) ist ein Seitenarm des Mühlbaches und läuft von Gräfenhausen durch die Mörfelder Gemarkung nach Groß-Gerau. Daraus entstand der Beschluss einen Verein zu gründen.
So wurde dieses Treffen zur Gründungssitzung des ASV Walldorf. Für den Einstieg musste jedes Mitglied DM 150.- aufbringen (diese Regelung besteht heute noch, sie wurde jedoch nach dem Bau des Vereinsheims auf DM 350.- erhöht um damit die von den Mitgliedern erbrachte Leistung auszugleichen). Bereits am 02.10.1962 gelingt der Abschluss des Pachtvertrages für den Apfelbach auf 12 Jahre. Als Erstbesatz werden 150kg Forellen für 1000.-DM gesetzt.
Das Frühjahr des Jahres 1963 steht im Zeichen der Bemühungen den Apfelbach wieder zu besetzen, dem durch Bauarbeiten am benachbarten Mühlbach das Wasser abgegraben wurde. 5 Ämter wurden vom Vorstand angeschrieben, keines jedoch erklärte sich für zuständig. Weiterhin bemühte sich der Verein um die Anpachtung des Heegbachsees. Die Kiesgrube Vetter (jenseits der B44) konnte wegen einwände des zuständigen Revierförsters nicht angepachtet werden. Es kommt zu Überlegungen einen eigenen See in den Gundwiesen anzulegen. Der Kelsterbacher Forstmeister Franke sowie der Regierungspräsident in Darmstadt sagten dem jungen Verein dabei ihre Unterstützung zu. Um das Grundstück wird mit dem Pächter, einem Landwirt aus Dornheim, verhandelt. Dieses gestaltet sich jedoch äußerst schwierig, da der Pächter Horst Friebe zunächst einmal des Hofes verweist und erst nach stundenlagen Zureden von Friedel Schmidt morgens um 03:00 Uhr den, auf einer mitgebrachten Schreibmaschine getippten, Vertrag unterschreibt. Das Projekt läuft unter dem Namen „künstlicher See“.
Im März 1964 ist der gesamte Fischbestand sowie Frösche, Krebse usw. der Apfelbach tot. Gewässerproben der Landespolizei ergeben einen starken Zyanidgehalt im Wasser. Der Verein erstattet Anzeige gegen Unbekannt.
Im Mai 1965 beschließt der Verein erstmals die Aufnahme von 4 Jugendlichen. Dieses jedoch zunächst auf Probe und mit jederzeitigem Widerrufsrecht. Dem Jungangler obliegt hauptsächlich die Aufgabe, das Vereinsgewässer zu überwachen sowie Dienstleistungen der leichteren Art im Sinne des Vereinsinteresses zu übernehmen. Er darf nur mit einer Angel auf Friedfische angeln. Im August 1965 erfolgt bei einer Mitgliederversammlung eine Abstimmung über die Abgabe des gepachteten Apfelbach. Da diese mit 9 Ja Stimmen für die Abgabe ausfällt, trennt sich der ASV am 02.02.1966 von diesem Gewässer. Bis zum Februar 1966 ziehen sich die Ermittlungen wegen des Fischsterbens am Apfelbach hin, der im Oktober 1965 erneut vergiftet wird. Als Verursacher wird ein Galvanisierbetrieb aus Wixhausen ermittelt. Der Verein stellt einen Schadensersatzforderung von DM 5000.-. Der von der Forstwirtschaftskammer bestellte Gutachter, der auch für den Landesverband der Angler arbeitet, stellt aber ein derart vages Gutachten aus, dass es für einen Klage nicht ausreicht. Außerdem sind die Wasserproben auf dubiose Art (angeblich seien sie Explodiert) verschwunden.
Die Aktivitäten des Vereins verlagern sich nun immer mehr auf das Projekt Gundwiesensee. Dieser wird ab 01.03.1966 zum Angeln auf alle Fische freigegeben.
Fortsetzung folgt …..